Die Finanzierungsmöglichkeiten von Gründungsvorhaben und Projekten sind vielfältig und mit unterschiedlichen Hürden verbunden. Folgende Instrumente können unterschieden werden: 

  • Gründerstipendien eignen sich besonders für die Sicherung der Lebenshaltungskosten in der Gründungsphase eines Unternehmens. 
  • Projektfinanzierungen weisen einen spezifischen Themenfokus auf und adressieren bestimmte Innovationsbereiche. Sie sind auf die Umsetzung eines konkreten, zeitlich begrenzten Projektes ausgelegt. 
  • Crowdfunding dient der Beschaffung von finanziellen Mittel beispielsweise zur Gründung eines Unternehmens oder auch der Vorfinanzierung der Produktion eines Produktes. 
  • Förderprodukte von Kreditinstituten können wiederum ein alternatives Finanzierungsmodell für Start-ups darstellen.

So divers die Angebote, so auch die Akteure seitens der Mittelgeber im öffentlichen und privaten Bereich: Staatliche Einrichtungen, Stiftungen und lokale Organisationen, Onlineplattformen, Privatpersonen und Unternehmen, Banken und Kreditinstitutionen.

Das Bild gibt verschiedene Fragen nach Unterstützung und Förderung vor und ordnet in einem Kreis entsprechende Finanzierungs-Instrumente zu. ... Du bist auf der Such nach a) Finanzierung eines nachhaltigen/ sozial ausgerichteten Projektes? b) Möglichkeiten mit deinem gegründeten Unternehmen den nächsten Schritt zu gehen? c) Finanzierungsmöglichkeiten für dein Gründungsvorhaben?, d) Unterstützung und Beratung bei deinem Gründungsvorhaben?,  e) Möglichkeiten dein Projekt zu präsentieren? Als Instrumente werden aufgelistet: 1) Projektförderungen, 2) Crowdfunding, 3) Gründerstipendien, 4) Krediten/Investoren.
Förderinstrumente der Finanzierung im Überblick.
Quelle: beta projects

1. Gründerstipendien

Mit einem Gründerstipendium können sich angehende Start-ups in der Gründungsphase ihres Unternehmens für eine Fördersumme bewerben. Die Zuschüsse sind meist an eine mehrmonatige Laufzeit gekoppelt. Stipendien können Sachausgaben beinhalten, Coachings finanzieren und allem voran monatliche Zahlungen für die Sicherung des Lebensunterhalts decken. Die Finanzierung kann als eine Form des Startkapitals gesehen werden, das eine gute Alternative zum klassischen Existenzgründungskredit bietet.

Auf einen Blick

  • Mit einem gezielten Gründungsvorhaben kann die Bewerbung auf ein Gründerstipendium erfolgen. Dies ist meist an einen Förderantrag gebunden.
  • In Konzeptpräsentationen und Interviews muss eine Jury von der Geschäftsidee überzeugt werden.
  • Die Stipendien bieten vorwiegend monatliche Zahlungen zur Sicherung des Lebensunterhalts in der Gründungsphase. Diese bewegen sich zwischen 1.000 – 3.000 Euro/Monat.
  • Teilweise ist auch die Finanzierung von Sachausgaben oder Coaching enthalten.
  • Ziel der Förderung ist es, Gründer:innen in der Startphase finanziell zu unterstützen, um den Fokus auf den Aufbau des Unternehmens zu ermöglichen.

Tipps

  • Manche Förderungen sind nur vor einer Gründung möglich. Informiere dich daher vorausschauend über passende Programme.
  • Das EXIST-Gründerstipendium des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz setzt die Einreichung des Antrags durch eine Hochschule voraus. Kontaktiere hierfür das Gründungszentrum deiner Hochschule.
  • Beachte Folgeauflagen, die bei manchen Angeboten erfüllt werden müssen. Dies kann ein Businessplan oder auch ein Abschlussbericht sein.
  • Nutze die Zeit des Stipendiums neben der Planung deines Gründungsvorhaben und der Sammlung erster Erfahrungen in der Umsetzung deiner innovativen Idee gleichzeitig dafür, die passende langfristige Finanzierung zu finden.

2. Projektförderungen

Projektförderungen sind ein interessantes Instrument für Ideen jenseits von marktorientierten Geschäftsideen, die damit nicht in den klassischen Bereich der Gründungen fallen. 

Mit dem Ziel innovations- und gemeinwohlorientierte Projekte in gesellschaftlich relevanten Themenfeldern zu finanzieren, bietet sich der Weg über eine Projektförderung insbesondere für Vereine bzw. das Vorhaben der Vereinsgründung. Zur Umsetzung von einer Kommunikationskampagne über Beratungsangebote bis hin zu Sharing-Initiativen können Projektförderungen unterstützen. Projektfördermittel werden auf kommunaler-, Landes- oder Bundesebene, in europäischen Kooperationsprojekten sowie von Stiftungen vergeben. Die Bewerbungsmöglichkeiten sind zahlreich. Für Projekte im Bereich Ecodesign bilden unter anderem Förderungen zu Themen sozialer Innovation, Bioökonomie und Umweltentlastung passende Schnittmengen.

Mit sozialen Innovationen nachhaltigen Konsums werden Alternativen zu nicht nachhaltigen Praktiken des Wirtschaftens, Produzierens und Konsumierens geschaffen und in der Gesellschaft verbreitet, die neue Bedeutungen von Besitz, Gemeinschaftlichkeit und Eigeninitiative transportieren.

Auf einen Blick

  • Für eine Projektförderung muss ein Antrag bei der jeweiligen Institution gestellt werden.
  • Das Antragsformular umfasst meist die Projektbeschreibung und Finanzplanung, den Projektzeitraum und Nachweis der Antragsberechtigung sowie Referenzen.
  • Die Voraussetzungen der Förderprogramme sind sehr unterschiedlich, so kann eine Gemeinnützigkeit oder ein bestimmter Wohnort vorausgesetzt sein.
  • Bei Wirtschaftskooperationen ist oftmals eine 50%-Beteiligung des Unternehmens gefordert.
  • Projekte dürfen für eine Förderung meist erst nach Antragsbewilligung starten.
  • Eine Jury entscheidet über die Vergabe der Förderungen.
  • Ziel der Projektförderungen ist es, innovations- und gemeinwohlorientierte Projekte in gesellschaftlich relevanten Themenfeldern zu finanzieren.

Tipps

  • Viele Fördermöglichkeiten werden durch Kommunen, regional oder vom Bundesland ausgeschrieben. Es lohnt sich daher bei ansässigen Handwerkskammern oder ähnlichen Institutionen gezielt Förderinstrumente zu erfragen.
  • Vielversprechende Förderchancen bestehen zudem für Projekte, die in Kooperation mit Kommunen, kleine bis mittelgroße Unternehmen (KMU) oder Verbänden geplant werden.
  • Für sogenannte Mikroförderungen (bis zu 2.500 €) ist der Bewerbungsprozess deutlich niedrigschwelliger und der damit verbundene zeitliche Aufwand geringer.
  • Beachte, dass sich Fristen bei postalischer Antragstellung oftmals auf das Eingangsdatum bzw. den Eingangsstempel beziehen.

3. Crowdfunding

Crowdfunding-, Crowdinvest- und Fundraising-Plattformen bieten die Möglichkeit, durch eine Kampagne für die Finanzierung von Projekten und Start-ups zu werben. Diese sind eine alternative Finanzierungsform für kreative Projekte und Ideen. Die Finanzierung erfolgt ohne die klassischen Finanzierungspartner wie Geschäfts- oder Förderbanken. Privatpersonen und Unternehmen können ihre Unterstützung des Vorhabens ausdrücken und sich an der Finanzierung beteiligen. Diese kann als Spende, Rendite oder wie auf den meisten Plattformen üblich, über einen Vorverkauf von Produkten getätigt werden.

Auf einen Blick

  • Crowdfunding ist eine besondere Form der Finanzierung, da sich viele Investor:innen mit vergleichsweise geringen Beträgen beteiligen.
  • Wer ein Crowdfunding durchführen will, sollte sein Projekt gut geplant und durchgerechnet haben.
  • Für eine Kampagne muss ein Finanzierungsziel sowie die Zeitspanne der Kampagne festgelegt werden.
  • Klassische Kampagnen arbeiten mit einer Vorfinanzierung. Wird hierbei eine bestimmte Anzahl an Produkten gekauft, kann damit die Produktion finanziert werden. 
  • Auf Crowdinvest-Plattformen werden Firmen unter anderem gegen Zinsen und Boni bei positiver Unternehmensentwicklung finanziert.
  • Bekannte Plattformen sind Kickstarter oder das deutsche Pendant Startnext.
  • Interessant für Ecodesigner:innen sind beispielsweise die Plattformen Green Rocket oder Econeers, da diese auf die Förderung nachhaltiger Projekte fokussiert sind.
  • Crowdfunding-Plattformen können auch für Spendenfinanzierungen genutzt werden. Dies stellt insbesonder für soziale Projekte eine Finanzierungsmöglichkeit dar.

Tipps

  • Eine Crowdfunding-Kampagne lebt von der medialen Aufmerksamkeit deines Projekts, daher ist es entscheidend diese mit Voraussicht zu planen. Dazu gehört der aktive Einsatz von Social-Media-Kanälen, medienwirksamen Auftritten, Image-Videos etc.
  • Für eine Kampagne muss meist eine bestimmte Laufzeit und ein Fundingziel bestimmt werden. Für das Erreichen des Ziels ist daher entscheidend, zum richtigen Zeitpunkt möglichst viel Aufmerksamkeit für dein Vorhaben zu generieren.
  • Für Kampagnen kann es sinnvoll sein, diese wie folgt zu gestalten: stakeholder-übergreifend (denn es sind meist mehrere Akteure beteiligt)
    Konzertiert (befristete Zeit mit gebündelter Kraft)
    monothematisch (denn der Fokus auf einen wesentlichen Aspekt erhöht die Wahrnehmung)
  • Nicht nur mit Kapital können Projekte, Produkte oder Unternehmen über eine Crowd unterstützt werden, sondern auch mit Ideen, Feedback und Fachwissen von Gleichgesinnten und Interessierten (Crowdsourcing)
  • Das dabei erzielte Kapital gilt als Eigenkapital. Somit können Projekte mit Förderfinanzierungen kombiniert werden.

4. Gründungskredite

“​​Grüne Startups sind zu einem zentralen Bestandteil des deutschen Gründungsökosystems geworden und stellen mittlerweile einen Anteil von 29%.”

Die Aufnahme eines Kredits zählt als herkömmliche Art der Finanzierung eines Projektes oder Start-ups. Diese Form der Finanzierung kann neben Stipendien, Fördergeldern oder Crowdfunding ein alternativer Weg für Start-ups sein. Für Gründer:innen gibt es bei staatlichen Kreditinstituten einfache Möglichkeiten Förderprodukte zu beantragen, die gute Kreditkonditionen aufweisen. Während regelmäßig Zinsen und Tilgung fällig werden, bietet die Finanzierung eine hohe Planungssicherheit. Bei der Wahl des Kreditinstituts muss hinsichtlich der Nachhaltigkeit von Kapital und Bankwesen jedoch besonders differenziert werden. Eigenkapital kann auch durch private Investor:innen, sogenannte Business Angels, eingeholt werden, die im Gegenzug Anteile am Unternehmen erhalten.

Auf einen Blick

  • Förderprodukte von staatlichen Kreditinstitutionen können gute Konditionen für Gründungsvorhaben anbieten.
  • Neben gründungsorientierten Förderungen gibt es auch themenorientierte Angebote.
  • Die Kreditinstitute unterscheiden sich in hohem Maße hinsichtlich der Nachhaltigkeit von Kapital und Bankwesen. Bei der Wahl ist hier besonders Acht zu geben.
  • Eigenkapital kann auch durch private Investor:innen, sogenannte Business Angel, eingeholt werden, die im Gegenzug Anteile am Unternehmen erhält.

Tipps

  • Die KFW bietet einen Kredit von bis zu 125.000 Euro für Gründungsvorhaben u.a auch für Freiberufler an. 
  • Es lohnt sich regional Fördermöglichkeiten zu recherchieren. Die Investitionsbank Berlin hat beispielsweise einen GründungsBonus in ihrem Förderprogramm, in dem 50% der Gründungskosten bis max 50.000 Euro in einem initialen Kostenzuschuss gefördert werden.
  • Informiere diche über die Nachhaltigkeit des Finanzinstituts und finde weitere Informationen zum Thema unter umweltbundesamt.de/nachhaltiges-finanzsystem.