Textilien

Mode wird immer schnelllebiger, die Berge an Altkleidern größer und trotzdem werden Textilen bislang kaum recycelt. Designer:innen stehen somit zum einen vor der Aufgabe, ein Konzept für die nachhaltige Nutzung von textilen Ressourcen zu entwickeln. Zum anderen gilt es eine Antwort zu finden auf die Frage, wie zukünftig der Bedarf an textilen Produkten gedeckt werden kann, ohne dass Mensch und Umwelt leiden.
Die Produktionsprozesse der Textilindustrie sind äußerst komplex und die Umweltauswirkungen, die sich im gesamten Produktzyklus ergeben, ebenso zahlreich.
Hier finden Sie alles Wissenswerte zu Textilfasern, Herstellung, Nutzung und Umweltauswirkungen von Textilien.

10.06.2024

Textilfaser

  • Der weltweite Textilbedarf steigt. Gedeckt wird er vor allem durch Kunstfasern, da die verfügbare Menge an Naturfasern nicht zur Deckung des Bedarfs ausreichen würden.
  • Bio-Anbau von Baumwolle ist dem konventionellen Anbau vorzuziehen. Aber: Die Umstellung des gesamten Anbaus von Baumwolle in Bioqualität wird über Jahre hinweg kaum möglich sein, da Gifte den Boden auf den bisher konventionell genutzten Flächen sowie die Gewässer verunreinigt haben. Deshalb wird Biobaumwolle auf absehbare Zeit nur begrenzt verfügbar sein, der hohe Wasser- und Flächenbedarf bleibt jedoch bestehen.

Produktion

  • Kinderarbeit, schlechte Arbeitsbedingungen und kaum vorhandene Arbeitsschutzmaßnahmen sind in der Textilbranche ein großes Problem, aber es wird an Verschärfungen von Standards zum Schutz der Arbeiter:innen und der Umwelt gearbeitet.
  • Produktionsprozesse sind oft über Unternehmens- und Ländergrenzen hinweg organisiert. Nur in geringem Umfang findet die Verarbeitung (und hier fast ausschließlich die Endkonfektion) in Europa statt. Das hat extrem lange Transportwege mit erheblichen Klimawirkungen zur Folge.
  • Viele in der Textilindustrie verwendeten Chemikalien sind schädlich oder giftig und können in der Umwelt große Schäden anrichten. Es sollte auf die Verwendung von Schadstoffen in allen Prozessschritten verzichtet werden. Wenn dies nicht möglich ist, sollten die Stoffe biologisch abbaubar sein oder eine entsprechende Abwasserbehandlung ist sichergestellt. 
  • Bei synthetischen Fasern ist es wichtig, dass sie in Anlagen hergestellt werden, die in Bezug auf die Abwässer und die Ablufterfassung dem aktuellen Stand der Technik entsprechen.
  • Die Prozessschritte sollten auf die Vermeidung von Abfällen umgestellt werden (Zero Waste).

Nutzungsphase

  • Siegel geben Konsument:innen eine Orientierung beim Kauf von Textilien.
  • Alternative Konsumoptionen wie Secondhand, tauschen, leihen oder die Reparatur sind aus Umweltsicht immer die beste Wahl.
  • Ökologisches Textildesign sollte deshalb immer auch eine Reduzierung des Mengenbedarfes zum Ziel haben
  • Die Pflege/Reinigung von Textilien benötigt viel Energie und Wasser.

End-of-Life

  • Durch Spenden von Altkleidern erhalten Kleidungsstücke in vielen Fällen einen neuen Nutzen.
  • Ein echtes Faserrecycling, bei dem aus Alttextilien neue Bekleidungsstücke werden, ist heute immer noch die Ausnahme.

Fußnoten

    Textilfaser

    • Der weltweite Textilbedarf steigt. Gedeckt wird er vor allem durch Kunstfasern, da die verfügbare Menge an Naturfasern nicht zur Deckung des Bedarfs ausreichen würden.
    • Bio-Anbau von Baumwolle ist dem konventionellen Anbau vorzuziehen. Aber: Die Umstellung des gesamten Anbaus von Baumwolle in Bioqualität wird über Jahre hinweg kaum möglich sein, da Gifte den Boden auf den bisher konventionell genutzten Flächen sowie die Gewässer verunreinigt haben. Deshalb wird Biobaumwolle auf absehbare Zeit nur begrenzt verfügbar sein, der hohe Wasser- und Flächenbedarf bleibt jedoch bestehen.

    Produktion

    • Kinderarbeit, schlechte Arbeitsbedingungen und kaum vorhandene Arbeitsschutzmaßnahmen sind in der Textilbranche ein großes Problem, aber es wird an Verschärfungen von Standards zum Schutz der Arbeiter:innen und der Umwelt gearbeitet.
    • Produktionsprozesse sind oft über Unternehmens- und Ländergrenzen hinweg organisiert. Nur in geringem Umfang findet die Verarbeitung (und hier fast ausschließlich die Endkonfektion) in Europa statt. Das hat extrem lange Transportwege mit erheblichen Klimawirkungen zur Folge.
    • Viele in der Textilindustrie verwendeten Chemikalien sind schädlich oder giftig und können in der Umwelt große Schäden anrichten. Es sollte auf die Verwendung von Schadstoffen in allen Prozessschritten verzichtet werden. Wenn dies nicht möglich ist, sollten die Stoffe biologisch abbaubar sein oder eine entsprechende Abwasserbehandlung ist sichergestellt. 
    • Bei synthetischen Fasern ist es wichtig, dass sie in Anlagen hergestellt werden, die in Bezug auf die Abwässer und die Ablufterfassung dem aktuellen Stand der Technik entsprechen.
    • Die Prozessschritte sollten auf die Vermeidung von Abfällen umgestellt werden (Zero Waste).

    Nutzungsphase

    • Siegel geben Konsument:innen eine Orientierung beim Kauf von Textilien.
    • Alternative Konsumoptionen wie Secondhand, tauschen, leihen oder die Reparatur sind aus Umweltsicht immer die beste Wahl.
    • Ökologisches Textildesign sollte deshalb immer auch eine Reduzierung des Mengenbedarfes zum Ziel haben
    • Die Pflege/Reinigung von Textilien benötigt viel Energie und Wasser.

    End-of-Life

    • Durch Spenden von Altkleidern erhalten Kleidungsstücke in vielen Fällen einen neuen Nutzen.
    • Ein echtes Faserrecycling, bei dem aus Alttextilien neue Bekleidungsstücke werden, ist heute immer noch die Ausnahme.
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Man muss nicht nur mehr Ideen haben als andere, sondern auch die Fähigkeit besitzen, zu entscheiden, welche dieser Ideen gut sind. Linus Pauling