• Mit Hilfe der eindimensionalen Bewertungskennzahlen wird die Umweltwirkung eines Produktes lediglich anhand einer einzelnen Kennzahl in nur einem Umweltwirkungsbereich analysiert.
  • Die eindimensionale Bewertung wertvolle Ergebnisse liefern, zum Beispiel zur vergleichenden Untersuchung der Einzelbeiträge über den gesamten Lebensweg des Produktes.
  • In diesem Artikel werden die folgenden eindimensionalen Instrumente vorgestellt: der Product Carbon Footprint (PCF),der Wasserfußabdruck (Water Footprint, WF) sowie der Kumulierte Energieaufwand (KEA). Bei allen drei Kategorien handelt es sich um Controlling-Kennzahlen, die zur Bewertung eines Produktes in der entsprechenden Umweltwirkungskategorie herangezogen werden können. Sie gehören aber auch in vielen Unternehmen im Bereich Nachhaltigkeit zu den sogenannten Key Performance Indicators (KPI).

Product Carbon Footprint

  • Der Product Carbon Footprint (PCF) ist ein Indikator, der die anthropogen verursachten Treibhausgasemissionen eines Produktes über dessen gesamten Lebensweg aufsummiert und dadurch die Klimawirkung dieses Produktes quantifiziert.
  • Der PCF drückt die Wirkung eines Produktes in der Wirkungskategorie Klimawandel aus.
  • Der Nutzen des PCF liegt weniger im ermittelten Ergebnis selbst (kg CO₂-Äquivalente pro Produkt), sondern in der Erfassung und Sichtbarmachung der Einzelbeiträge über den Lebensweg des Produktes. Ein PCF kann helfen, Einsparpoten­ziale aufzudecken und Unternehmen dabei unterstützen, klimaverträglicher zu produzieren.
  • Die Nichtberück­sichtigung der Verlagerung in andere Umweltwirkungsbereiche ist allerdings ein ernstzunehmender Einwand gegen die ausschließliche Betrachtung des PCF. Dies ist insbesondere zu berücksichtigen, wenn unterschiedliche Systeme miteinander verglichen werden sollen.

Wasserfußabdruck (Water Footprint)

  • Um den Wasserverbrauch entlang des Lebensweges zu analysieren, werden Water Footprints erstellt.
  • Es gibt eine Vielfalt von Methoden, um Wasserkennzahlen zu bestimmen. Diese lassen sich unter dem Begriff Water Footprint zusammenfassen. In den einzelnen Methoden können die Namen abweichen. Beispiele sind Freshwater Depletion, Freshwater Ecosystem Impact und Water Deprivation.
  • Bei diesem Umweltindikator sind sowohl die geographischen und klimatischen Bedingungen am Ort der Wasserentnahme als auch die Art des Verbrauches zentral.
  • Der 2014 veröffentliche ISO-Standard 14046 definiert den Wasserfußabdruck als „Kennzahle(en) zur quantitativen Bestimmung der potenziellen Umweltwirkungen im Zusammenhang mit Wasser“.
  • Beim Wasserfußabruck des Water Footprint Networks (nach Hoekstra, 2012) werdendrei einzelne Footprints addiert:
    • der Blue Water Footprint = Grund- und Oberflächenwasser,
    • der Green Water Footprint = Regenwasser & Bodenfeuchte und
    • der Grey Water Footprint = Wasservolumen, das gebraucht wird, um die eingetragene Schadstoffmenge bis zum natürlichen Hintergrund bzw. bis zu einem gegebenen Grenzwert zu verdünnen.
    Die Summe ergibt den Water Footprint in Litern.
  • Wichtig ist, bei jeder durchgeführten Analyse die gewählte Methode transparent darzustellen. Hierzu gehört eine Darstellung, welche Wasserentnahmen und Verbräuche mit eingerechnet werden und ob diese Wassermengen durch regionale Wasserknappheitsindikatoren gewichtet wurden. Ebenso wichtig ist die jeweilig verwendete Definition des Begriffs Wasserverbrauch. Auch ist die Quelle der verwendeten Daten entscheidend und sollte daher immer mit angegeben werden.

Kumulativer Energieaufwand

  • Der KEA wird aus verschiedenen Beiträgen errechnet: zum einen wird der Energieverbrauch im engeren Sinne in die Berechnung einbezogen, also die benötigte Primärenergie beispielsweise für Prozesse und Transporte. Zum anderen wird die in den Produkten enthaltene Bindung von Energieträgern und sonstigen Stoffen mit deren Brennwert (z. B. Holz aus Möbeln) in den Produkten angerechnet.
  • Die Richtlinie VDI 4600 beschreibt die Grundlagen und Berechnungsmethoden des KEA.
  • Der KEA bietet Unternehmen die Möglichkeit, sehr strukturiert auf die Suche nach Energiesparpotenzialen ihrer Produkte (und Prozesse) zu gehen, und dadurch Einfluss auf eine verbesserte Klimabilanz zu nehmen. Da weniger Energieeinsatz jedoch nicht nur das Klima entlastet, sondern gleichzeitig Ressourcen schützt, ist die Verringerung des KEA im Unternehmen meistens ein anzustrebendes Ziel. Gleichzeitig ist Energie ein enormer Kostenfaktor, dessen Reduktion ebenfalls der ökonomischen Nachhaltigkeit der Unternehmen zu Gute kommt.