• Als regenerative Rohstoffquelle gelten nachwachsende Rohstoffe als klimaneutral, da nachwachsende Rohstoffe bei einer energetischen Verwertung am Ende ihres Lebenszyklus nicht mehr CO₂ freisetzen, als sie während des Wachstums gebunden haben. Allerdings können z. B. bei Ernte, Transport und Bearbeitung weitere Emissionen entstehen. Auch der zeitweise Verlust von Kohlenstoffspeicherkapazitäten ist zu berücksichtigen.
  • In der Realität bringt die Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen auch mögliche Nachteile mit sich, wie Nutzungskonflikte um Anbauflächen, die Verwendung von Rohstoffquellen über ihre Regenerationsfähigkeit hinaus, Schadstoffeintragungen in Böden und Gewässer, den Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln sowie einen Verlust der Biodiversität.
  • Der Begriff Biokunststoffe ist weit gefasst. Man unterscheidet
    a) biobasierte Kunststoffe, die gleichzeitig bioabbaubar sind,
    b) biobasierte Kunststoffe, die nicht bioabbaubar sind und
    c) fossilbasierte Kunststoffe, die bioabbaubar sind.Wichtig ist: Biokunststoff heißt nicht immer, dass dieser auch bioabbaubar ist!
  • Die Nutzung erfolgt entweder direkt oder indirekt. „Direkt“ bedeutet, dass vor der Nutzung nur eine einfache mechanische oder thermische Behandlung (z. B. Sägen, Trocknen, Pelletieren) erfolgt. „Indirekt“ bedeutet, dass aus dem biogenen Rohstoff durch biologische und / oder chemische Prozesse ein neues Material synthetisiert wird.
  • Biologische Abbaubarkeit ist nicht gleichbedeutend mit Kompostierbarkeit und gist abhängig von den Umweltbedingungen.
  • Es kann in der Entsorgungswirtschaft keine saubere Trennung biologisch abbaubarer und konventioneller nicht-abbaubarer Abfälle sichergestellt werden.
  • Das Prinzip der Kaskadennutzung sieht vor, biogene Ressourcen zunächst stofflich in langlebigen und reparierbaren Produkten einzusetzen, diese später zu recyceln und zuallerletzt biogenes Material einer energetischen Verwertung zuzuführen. Biobasierte Kunststoffe sollten auch diesem Prinzip folgen. Für die Nutzung des Materials in einem geschlossenen Recyclingkreislauf ist eine sortenreine Trennung nötig.
  • Vor der Verwendung von Materialien auf Basis nachwachsender Rohstoffe sollten die Standards und Zertifizierungssysteme kritisch geprüft werden.
  • Der massive Einsatz von Materialien auf Basis nachwachsender Rohstoffe aufgrund des steigenden Bedarfs und der Endlichkeit fossiler Rohstoffe, ist aus Umweltperspektive kritisch zu betrachten.
  • Die Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen ist nicht pauschal besser oder schlechter als die Verwendung von fossilbasierten Rohstoffen. Vielmehr sind für ein differenziertes Urteil ökobilanzierende Analysen notwendig.
  • Werden die Ökobilanz von biobasierten mit fossilbasierten Kunststoffen verglichen, zeigen sich die Vorteile der biobasierten Kunststoffe bei den Treibhaugas­emissionen und dem Verbrauch an fossilen Ressourcen. Nachteile zeigen sich allerdings im Bereich der Bodenversauerung, des Flächen­verbrauchs und des Einflusses auf den Wasserhaushalt.