• Langlebigkeit oder Haltbarkeit ist die Eigenschaft von Produkten, ihre Funktionen und Leistungsfähigkeit über ihre Lebensdauer beizubehalten.
  • Eine entsprechend lange technische Lebensdauer ist Voraussetzung für eine längere Produktnutzung.
  • Die möglichen Umweltnutzen realisieren sich nur, wenn die Produkte auch tatsächlich genutzt werden.
  • Der ökologische „Aufwand“ aus anderen Lebenszyklusphasen eines Produktes soll sich in der Nutzungsphase nicht nur ökonomisch, sondern auch ökologisch ausgleichen (amortisieren). Dies kann z. B. durch eine Nutzungsdauerverlängerung erreicht werden.
  • Die Lebensdauer ist von zahlreichen Einflussfaktoren abhängig. Hierzu gehören auf das Material bezogene Faktoren (Alterungsverhalten, Qualität, äußere Einwirkungen etc.) und immaterielle Faktoren (Nutzerverhalten, Mode, rechtliche Lage, Funktionalität etc.).
  • Design für Langlebigkeit heißt, eine hohe Wertschätzung und Bindung der Nutzer:innen zu erzeugen, um eine lange Nutzungsdauer zu unterstützen. Ebenso sollte sichergestellt werden, dass alle Komponenten des Produktes eine technische Lebensdauer besitzen, die die Nutzungsdauer übersteigt. Eine systematische Planung der technischen Lebensdauer ist durchaus ein sinnvolles Element eines Ökodesign-Prozesses.
  • Die vielfach angeführte Argumentation, dass ein (geplantes) frühes Ende der technischen Lebensdauer des Gesamtproduktes ökologisch sinnvoll sei, da neue Produkte deutlich umwelteffizienter sind und sich der Austausch deshalb ökologisch rentiert, ist dagegen nur in einzelnen Ausnahmefällen zu belegen.
  • Ansatzpunkte zur Lebensdauerverlängerung können technischer Art sein (z. B. Nutzung resistenter Materialien, siehe auch hier) und nicht-technischer Art (z B. modulare Gestaltung, siehe auch hier).
  • Zu berücksichtigen ist auch, dass die verlängerte Lebensdauer möglicherweise durch einen steigenden Bedarf an Reparaturen und den Austausch von Bauteilen erkauft werden muss.
  • Eine UBA-Studie zu Notebooks schlägt folgende Maßnahmen zur Lebensdauerverlängerung vor: Möglichkeiten der Auf- und Nachrüstung, modularer Aufbau, recyclinggerechte Konstruktion, Ersatzteilverfügbarkeit, Standardisierung von Komponenten und Verlängerung der Mindestgarantie.
  • Es gibt zahlreiche Zielkonflikte zur Haltbarkeit, z. B. Haltbarkeit von Materialien vs. Umwelt- und Gesundheitsschutz. Am Beispiel von Bekleidung wird dies z. B. in dieser Studie im Kapitel 3.6.2 diskutiert.